Der Seddiner See
Der Große Seddiner See, oft auch einfach Seddiner See ist ein 218 Hektar umfassender Rinnenbeckensee im Brandenburger Landkreis Potsdam-Mittelmark. Er liegt rund 22 Kilometer südwestlich von Berlin in den Gemeinden Seddiner See und Michendorf. Getrennt durch die Bundesstraße 2 schließt sich am Westende des langgestreckten Gewässers der Kleine Seddiner See (rund 4,4 Hektar) an. Ein schmaler Landstreifen am Südostufer trennt ferner den Kähnsdorfer See (rund 26 Hektar) vom Großen Seddiner See ab.
Die Flachseen entstanden im Brandenburger Stadium der Weichsel-Kaltzeit vor rund 20000 Jahren. Sie befinden sich im Naturpark Nuthe-Nieplitz westlich des Saarmunder Endmoränenbogens am Rand des Beelitzer Sanders, einem Ostausläufer der Zauche. Der Große Seddiner See weist im Mittel eine Tiefe von 3 und im Maximum eine Tiefe von 7,2 Metern auf. Sein Einzugsgebiet umfasst 2899 ha und besteht zu 47 % aus Wald und zu 37 % aus landwirtschaftlicher Nutzfläche (Stand 1994). Seine Randzonen sind weitgehend verschilft. Die Seddiner Seen dienten zwischen 2006 und 2009 als Pilotprojekt zur Sanierung nordostdeutscher Flachseen nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL). 2009 charakterisierte der Steckbrief nach der WRRL den Großen Seddiner See als „kalkreichen, ungeschichteten See mit relativ großem Einzugsgebiet“ (Typ 11) und stufte seinen ökologischen und chemischen Gesamtzustand als unbefriedigend (Stufe vier von fünf) ein.
An dem früh besiedelten und heute weitgehend touristisch genutzten Gewässer liegen mehrere Sandstrände, der größte in Kähnsdorf. Der ungefähr 10 Kilometer lange Rundwanderweg um die Seddiner Seen ist streckenweise ein Teil der 66-Seen-Regionalparkroute, einem Wanderweg rings um Berlin.
Der Fischbestand des Großen Seddiner Sees änderte sich mehrfach. Mehrere Biomanipulationsversuche mit dem Besatz von Raubfischen sollten den zeitweise hohen Anteil an Friedfischen und Kleinfischen, der 1989 mit dem Blei als dominierender Art bei 84 % lag, zurückdrängen und damit den hohen Nährstoffanteil des Gewässers über die Manipulation der Nahrungskette beeinflussen. Im 16%igen Raubfischanteil entfielen 1989 66 % auf den Aal und 34 % auf einheimische Arten wie Flussbarsch, Zander und Hecht.
Zwischen 1969 und 1987 war – gemessen an den Fangerträgen – ein drastischer Rückgang an Hechten von 700 kg/a auf 30 kg/a, an Zandern von 1700 kg/a auf 70 kg/a und an Flussbarschen erfolgt. Eine weitere starke Veränderung der Ichthyofauna brachte der Besatz mit Spiegel-, Marmor- und Silberkarpfen sowie Aalbrut zwischen 1983 und 1988 mit sich. Zwischen 1992 und 1994 wurden 51 t Silber- und Marmorkarpfen zur Stabilisierung der Biozönose und Förderung einer ökologisch orientierten Fischwirtschaft als Faunenfremdlinge wieder abgefischt und der Raubfischbesatz mit Zander, Hecht, Wels und Aalbrut bis 1995 forciert. 2001/2002 erfolgte eine erneute Abfischung der überhöhten Weißfischbestände und der nicht einheimischen Arten. Unter den 16 nachgewiesenen Fischarten sind ferner vertreten: Kaulbarsch, Rotfeder, Ukelei, Güster, Plötze, Schleie und seltener Gründling sowie Karausche,[38][39] der Fisch des Jahres 2010.
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Die Flachseen entstanden im Brandenburger Stadium der Weichsel-Kaltzeit vor rund 20000 Jahren. Sie befinden sich im Naturpark Nuthe-Nieplitz westlich des Saarmunder Endmoränenbogens am Rand des Beelitzer Sanders, einem Ostausläufer der Zauche. Der Große Seddiner See weist im Mittel eine Tiefe von 3 und im Maximum eine Tiefe von 7,2 Metern auf. Sein Einzugsgebiet umfasst 2899 ha und besteht zu 47 % aus Wald und zu 37 % aus landwirtschaftlicher Nutzfläche (Stand 1994). Seine Randzonen sind weitgehend verschilft. Die Seddiner Seen dienten zwischen 2006 und 2009 als Pilotprojekt zur Sanierung nordostdeutscher Flachseen nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL). 2009 charakterisierte der Steckbrief nach der WRRL den Großen Seddiner See als „kalkreichen, ungeschichteten See mit relativ großem Einzugsgebiet“ (Typ 11) und stufte seinen ökologischen und chemischen Gesamtzustand als unbefriedigend (Stufe vier von fünf) ein.
An dem früh besiedelten und heute weitgehend touristisch genutzten Gewässer liegen mehrere Sandstrände, der größte in Kähnsdorf. Der ungefähr 10 Kilometer lange Rundwanderweg um die Seddiner Seen ist streckenweise ein Teil der 66-Seen-Regionalparkroute, einem Wanderweg rings um Berlin.
Der Fischbestand des Großen Seddiner Sees änderte sich mehrfach. Mehrere Biomanipulationsversuche mit dem Besatz von Raubfischen sollten den zeitweise hohen Anteil an Friedfischen und Kleinfischen, der 1989 mit dem Blei als dominierender Art bei 84 % lag, zurückdrängen und damit den hohen Nährstoffanteil des Gewässers über die Manipulation der Nahrungskette beeinflussen. Im 16%igen Raubfischanteil entfielen 1989 66 % auf den Aal und 34 % auf einheimische Arten wie Flussbarsch, Zander und Hecht.
Zwischen 1969 und 1987 war – gemessen an den Fangerträgen – ein drastischer Rückgang an Hechten von 700 kg/a auf 30 kg/a, an Zandern von 1700 kg/a auf 70 kg/a und an Flussbarschen erfolgt. Eine weitere starke Veränderung der Ichthyofauna brachte der Besatz mit Spiegel-, Marmor- und Silberkarpfen sowie Aalbrut zwischen 1983 und 1988 mit sich. Zwischen 1992 und 1994 wurden 51 t Silber- und Marmorkarpfen zur Stabilisierung der Biozönose und Förderung einer ökologisch orientierten Fischwirtschaft als Faunenfremdlinge wieder abgefischt und der Raubfischbesatz mit Zander, Hecht, Wels und Aalbrut bis 1995 forciert. 2001/2002 erfolgte eine erneute Abfischung der überhöhten Weißfischbestände und der nicht einheimischen Arten. Unter den 16 nachgewiesenen Fischarten sind ferner vertreten: Kaulbarsch, Rotfeder, Ukelei, Güster, Plötze, Schleie und seltener Gründling sowie Karausche,[38][39] der Fisch des Jahres 2010.
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Dieser Text basiert auf dem Artikel Großer Seddiner See
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